Pneumokokken-Impfung: So wichtig ist die Booster-Dosis
Mit Kind und Kegel unterwegs und an alles gedacht? Fast! Mama hat in der Hektik den Schnuller in der Küche liegen lassen? Papa hat das Schmusetuch vergessen? Ärgerlich, wenn der letzte, entscheidende Schritt fehlt. Das bleibt nicht ohne Konsequenzen – ein quengeliges Kind. In Sachen Gesundheit kann das aber gefährlich werden. So ist z.B. 1 von 3 Kindern nicht vollständig gegen Pneumokokken geimpft und damit ohne ausreichenden Schutz.1 Bei einigen von ihnen ging wohl die letzte Pneumokokken-Impfdosis im turbulenten zweiten Lebensjahr unter.
Auf die Pneumokokken-Booster-Dosis kommt’s an
Gerade die letzte Pneumokokken-Impfung ist aber für alle Kleinkinder sehr wichtig. Sie wird am besten kurz vor dem ersten Geburtstag, im Alter von 11 Monaten, geimpft.2 Man nennt sie auch Booster-Dosis, denn sie gibt dem Impfschutz nochmal einen extra Schub: Dank ihr wird der Impfschutz nicht nur vollständig, sie schützt die Kleinen auch weit über den ersten und zweiten Geburtstag hinaus.3
Impfen schützt: Keine Macht den Pneumokokken
Impfungen unterstützen die Bildung von Abwehrstoffen und den Aufbau des Immunsystem des Kindes. Aber Achtung: Nur die komplette Impfserie macht auch den Impfschutz komplett. Bei der Pneumokokken-Impfung stehen mehrere Impfdosen an, so die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut.2 Wie oft gegen Pneumokokken geimpft wird, unterscheidet sich bei Frühgeborenen und Reifgeborenen. Reifgeborene sind mit drei Dosen vollständig geimpft, Frühchen bekommen eine Dosis mehr und damit vier Pneumokokken-Impfungen.3 Das Pneumokokken-Impfschema zeigt Eltern genau, wie viele Impfungen anstehen und wann welche Dosis fällig ist.
Pneumokokken-Impfschema bei Reifgeborenen
Pneumokokken-Impfschema bei Frühgeborenen (< vollendete 37. Schwangerschaftswoche)
Nur die komplette Pneumokokken-Impfserie macht den Pneumokokken-Impfschutz komplett!
Pneumo-Was? So tückisch sind Pneumokokken für Kinder
Schon eine fehlende Impfung kann also ein höheres Risiko für Pneumokokken-Infektionen bedeuten. Die Pneumokokken-Bakterien finden sich im Nasen-Rachen-Raum. Durch Tröpfcheninfektion, das heißt beim Husten, Niesen oder Reden, werden sie von Mensch zu Mensch übertragen. Bei den Allerkleinsten, genauso wie bei Älteren oder Immungeschwächten, oft nicht ohne Folgen: Pneumokokken können schmerzhafte Mittelohrentzündungen, Lungenentzündungen oder sogar schwerwiegende Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen verursachen.4
Mach den Impfpass-Check
Warum also mitten auf der Zielgeraden aufgeben? Jedes Kind sollte die Möglichkeit haben, gesund aufzuwachsen. Also gilt: Mit einem Blick in den Impfpass dafür sorgen, dass alle notwendigen Kinderimpfungen rechtzeitig und vollständig gegeben werden.
Behalte den Impfstatus deines Babys im Auge. Diese Tipps können dir dabei helfen:
- Zu jedem Arzttermin den Impfpass mitnehmen und gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin den nächsten Impftermin ermitteln.
- Den Impfkalender der STIKO mit dem Impfpass des eigenen Kindes abgleichen und Impftermine für fehlende Impfungen nachholen. So geht’s!
- Nutzung des Online-Erinnerungssystems vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V., das kostenlos auf Impf- und Vorsorgetermine für Kinder aufmerksam macht.
Quellen
1 Laurenz M et al. Impfraten und Impfzeitpunkte der Pneumokokken-Konjugatimpfung bei reifgeborenen Säuglingen vor und nach Umstellung auf das 2+1 Schema. Poster. DGKJ 2019, München.
2 Ständige Impfkommission. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut - 2020/2021. Epid Bull 2020; 34.
3 Robert Koch-Institut. Wissenschaftliche Begründung zur Änderung der Pneumokokken Impfempfehlung für Säuglinge. Epid Bull 2015; 36:377–92.
4 BzGA Pneumokokken-Impfung bei Kindern (letzter Zugriff am 18.04.2023).