Krankheitserreger – ihre Verbreitung und Häufigkeit
Infektionskrankheiten werden durch Erreger verursacht. Insgesamt gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Erregern, die unterschiedliche Krankheiten hervorrufen. Impfstoffe helfen primär gegen Krankheiten, die von Viren oder Bakterien ausgelöst werden.
Wie unterscheiden sich Viren und Bakterien?
Bisher gibt es vor allem Impfungen gegen Viren und Bakterien. Doch wie unterscheiden sich die beiden Krankheitserreger?
Eigentlich sind sich die Erreger gar nicht ähnlich. Bakterien sind größer – und sind trotzdem nur rund einen Mikrometer groß.
Zudem ist der Aufbau von Bakterien komplexer. Sie haben eine Zellwand und auch Zellorgane. Viren bestehen nur aus Erbgut in einer Hülle.1
Letztlich können sich Bakterien durch Zellteilung vermehren. Viren hingegen benötigen einen Wirt. Daher zählen Bakterien auch zu den Lebewesen, Viren nicht. Denn sie können nicht atmen, sich nicht ohne Wirt vermehren und haben auch keinen Stoffwechsel.2
Die Erkrankungen durch manche Bakterien und Viren können durch eine Impfung verhindert werden. Erkrankt man dennoch an einer bakteriellen Infektion, gibt es oftmals Antibiotika, die die Bakterien angreifen oder deren Vermehrung verhindern. Viren kann man nicht bekämpfen, allerdings durch Therapie ihre Vermehrung hemmen. Infiziert man sich mit Viren, dann muss das körpereigene Immunsystem das Virus allein bekämpfen.3
Quellen:
1 https://www.apotheken-umschau.de/Infektion/Der-Unterschied-zwischen-Bakterien-und-Viren-209555.html, abgerufen am 19.04.2023
2 https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2011/daz-1-2011/sind-viren-lebewesen, abgerufen am 19.04.2023
3 https://www.focus.de/gesundheit/praxistipps/bakterien-und-viren-das-ist-der-unterschied_id_8245115.html, abgerufen am 19.04.2023
Diphtherie
Krankheit
Die Diphtherie gehört zu den Erkrankungen, die durch Bakterien (Corynebacterium diphtheriae) hervorgerufen werden. Allerdings sind nicht die hochansteckenden Bakterien selbst gefährlich, sondern ein von ihnen produziertes Gift. Dieses Gift kann zu gefährlichen Komplikationen und Folgeschäden führen. Diphtherie wird vor allem durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. In der Folge kann es zu einer Infektion der Atemwege kommen oder auch zu Entzündungen an Organen.
Quelle:
Robert Koch Institut, Diphtherie – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Häufigkeit und Verbreitung der Erreger
Diphtheriebakterien kommen weltweit vor. Die Erkrankung tritt vor allem im Herbst und im Winter auf. In Deutschland gibt es sehr selten Diphtherie-Erkrankungen, 2017 gab es acht Erkrankungs- und keine Todesfälle. In Russland oder asiatischen sowie afrikanischen Ländern waren die Zahlen wesentlich höher.
Quellen:
BZgA, Diphtherie-Impfung bei Kindern (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Robert Koch Institut, Diphtherie – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Robert Koch Institut, Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2019, S. 77(letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Es gibt einige Krankheitserreger, die über die sogenannte Tröpfcheninfektion übertragen werden.
Dabei werden die Erreger durch Speichel- oder Schleimtröpfchen übertragen. Wenn jemand spricht, hustet oder niest, werden die Erreger mit den Tröpfchen abgegeben. Über die Luft können sie dann von anderen Menschen eingeatmet werden.
Erreger, wie zum Beispiel Meningo- und Pneumokokken-Bakterien, können auch direkt übertragen werden – das passiert zum Beispiel beim Küssen. So kommen sie an die Schleimhäute.
FSME
Krankheitserreger
Die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine Erkrankung, die durch Viren hervorgerufen wird. Der Virus gehört zur Gruppe der Flaviviren, ebenso wie auch die Viren von Dengue- oder Gelbfieber. Es kommt in unterschiedlichen Subtypen in Europa und Asien vor. Hauptüberträger des Virus sind Zecken, die beim Stich den Erreger an Menschen und Tiere übertragen können. Durch den Verzehr von Rohmilch, die von infizierten Tieren stammt, können ebenfalls FSME-Erreger auf den Menschen übertragen werden. Eine FSME zeichnet sich durch grippeähnliche Symptome aus und kann zu einer Entzündung von Hirnhaut und zentralem Nervensystem führen.
Quelle:
Robert Koch Institut, Epidemiologisches Bulletin 08/20 (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Verbreitung und Häufigkeit
Das FSME-Virus wird von Zecken übertragen, wobei in Deutschland etwa 0,1–5 Prozent der Zecken in FSME-Risikogebieten das Virus in sich tragen. Zu den sogenannten FSME-Risikogebieten zählen große Teile Bayerns, Baden-Württembergs sowie Teile Hessens, Thüringens und Sachsens. Auch der Stadtkreis Dresden wurde als FSME-Risikogebiet ausgewiesen. Einzelne FSME-Risikogebiete befinden sich zudem im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Seit Februar 2019 gibt es mit dem Landkreis Emsland in Niedersachsen das erste Risikogebiet in Norddeutschland. Insgesamt gelten 2020 offiziell 164 Landkreise als FSME-Risikogebiet.
Quelle:
Robert Koch Institut, Epidemiologisches Bulletin 08/20 (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Robert Koch Institut, RKI Ratgeber FSME (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Hepatitis
Krankheitserreger
Hepatitis-Viren können eine Leberentzündung auslösen. Sie können in unterschiedlichen Formen auftreten. Die klassischen Virenformen sind dabei Hepatitis A bis E. Je nach Form tauchen sie unterschiedlich häufig und an unterschiedlichen Gebieten in der Welt auf. Gegen die A- und B-Viren gibt es Impfstoffe. In Asien gibt es auch einen Impfstoff gegen Hepatitis E, der in Europa nicht zugelassen ist. Da das Hepatitis-C-Virus sich ständig und rasch verändert, gibt es dagegen bisher noch keine Impfung.
Quellen:
Robert Koch Institut, Hepatitis A – RKI Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Robert Koch Institut, Hepatitis B und D – RKI Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Robert Koch Institut, Hepatitis C – RKI Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Robert Koch Institut, Hepatitis E – RKI Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Verbreitung und Häufigkeit
Hepatitis, vor allem Hepatitis B, ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten der Welt: Etwa zwei Milliarden Menschen haben eine Hepatitis-B-Erkrankung durchgemacht und etwa fünf Prozent der weltweiten Bevölkerung leiden an chronischer Hepatitis. In Deutschland sind etwa 500.000 von chronischer Hepatitis betroffen und jährlich gibt es etwa 700 Neuerkrankungen.
Quellen:
BZgA, Hepatitis B-Impfung bei Kindern (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Kinder- & Jugendärzte im Netz, Hepatitis B (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Hib
Krankheitserreger
Eine Hib-Erkrankung wird durch Bakterien (Haemophilus influenzae Typ b) ausgelöst. Es gibt eine Vielzahl von Typen des Bakteriums, am häufigsten kommt Typ b vor, daher auch der Name Hib. Die Übertragung findet als Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch statt. An Hib zu erkranken ist abhängig von der übertragenen Menge der Bakterien und möglichen weiteren Infektionen. Auch erkrankt nicht jeder Mensch daran, kann aber dennoch ein Überträger der Bakterien auf weitere Personen sein. Eine Hib-Infektion kann zum Beispiel zu einer Lungenentzündung, Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung führen.
Quelle:
Robert Koch Institut, Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2019, S. 98 (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Verbreitung und Häufigkeit
Haemophilus-influenzae-Bakterien kommen weltweit vor. Dank Impfungen sind Hib-Fälle in Deutschland seit den 1990er-Jahren stark zurückgegangen.
Quelle:
www.impfen-info.de, Hib-Impfung bei Kindern (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
HPV
Krankheitserreger
Von dem Humanen Papillomavirus (HPV) gibt es über 200 verschiedene Typen. Bei den meisten Viren verläuft eine Infektion unbemerkt. Andere können zu Warzen führen, die aber harmlos sind. Dann gibt es zudem Typen, die Haut- oder Schleimhaut-Infektionen zur Folge haben können. Wiederum andere Virustypen können das Risiko für Tumore erhöhen, unter anderem HPV 16 und 18. Unter anderem gegen diese beiden gibt es einen Impfstoff. Dadurch soll Gebärmutterhalskrebs verhindert werden.
Quelle:
Robert Koch Institut, Humane Papillomviren – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Verbreitung und Häufigkeit
HPV kann weltweit auftreten und gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Bei Frauen kommt es in Deutschland jährlich zu rund 4.600 neuen Krebserkrankungen am Gebärmutterhals, pro Jahr versterben etwa 1.500 Frauen daran.
Quellen:
BZgA, HPV-Impfung bei Kindern (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Robert Koch Institut, Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Erreger und Impfung (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Influenza
Krankheitserreger
Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Grippeviren. Für den Menschen sind vor allem die Grippeviren A und B relevant. Die Viren befallen die Schleimhäute und vermehren sich dort. Durch Tröpfcheninfektion werden sie von Mensch zu Mensch übertragen. Influenza-Viren zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich leicht verändern können, wodurch der Impfstoff jährlich angepasst werden muss.
Quelle:
Robert Koch Institut, Influenza (Teil 1): Erkrankungen durch saisonale Influenzaviren – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Verbreitung und Häufigkeit
Grippeviren gibt es überall auf der Welt. In Deutschland infizieren sich etwa fünf bis 20 Prozent der Menschen während einer Grippesaison mit Influenza-Viren. Die Zahl der Todesfälle kann bei den einzelnen Grippewellen stark schwanken, von mehreren hundert bis über 20.000.
Quelle:
Robert Koch Institut, Häufig gestellte Fragen und Antworten zur Grippe (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Masern
Krankheitserreger
Masernviren sind hochansteckend und können nur beim Menschen eine Krankheit auslösen. Die Viren sind sehr empfindlich gegenüber UV-Strahlung, Licht, Temperatur und auch fettlösenden Substanzen (zum Beispiel in Reinigungsmitteln enthalten) und Desinfektionsmitteln. Kommt das Virus hiermit in Kontakt, lebt es nur eine sehr geringe Zeit weiter. Masernviren werden nur von Mensch zu Mensch per Tröpfcheninfektion übertragen.
Quelle:
Robert Koch Institut, Masern – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Verbreitung und Häufigkeit
Masernviren sind weltweit verbreitet und sind eine der ansteckendsten Krankheiten überhaupt. In Entwicklungsländern in Afrika und Asien sind sie eine besonders gefährliche Bedrohung. Aber auch in Deutschland gab es zuletzt einen Anstieg der Masernfälle.
Quelle:
Robert Koch Institut, Masern – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Meningokokken
Krankheitserreger
Auch die Meningokokken (Neisseria meningitidis) sind Bakterien. Weltweit sind zwölf verschiedene Untergruppen bekannt. Die Bakterien siedeln sich vor allem im Nasen-Rachen-Raum von Menschen an. Nicht jeder Mensch, der sie in sich trägt, erkrankt auch an Meningokokken. Über Tröpfchen- oder Schmierinfektion werden sie von Mensch zu Mensch übertragen. Meningokokken können zum Beispiel eine Hirnhautentzündung oder auch Blutvergiftung auslösen. Zehn Prozent der Erkrankten sterben trotz medizinischer Versorgung, bis zu 20 % der Überlebenden leiden an lebenslangen Folgeerkrankungen wie Amputationen, Taubheit oder Lernschwierigkeiten.
Quellen:
Robert Koch Institut, Meningokokken-Erkrankungen – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Robert Koch Institut, Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2019, S. 179, (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Verbreitung und Häufigkeit
Meningokokken kommen in unterschiedlichen Varianten weltweit vor. In Deutschland gibt es etwa 300 bis 350 Fälle pro Jahr. Andere Teile der Welt, wie die Subsahara oder Asien, sind häufiger von Meningitis-Epidemien betroffen.
Quelle:
Robert Koch Institut, Meningokokken-Erkrankungen – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Robert Koch Institut, Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2019 (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Die Schmierinfektion ist auch als Kontaktinfektion bekannt. Dabei werden Erreger über Berührungen übertragen.
Eine Variante ist von Mensch zu Mensch – zum Beispiel, wenn man in die Hand niest und dann jemandem die Hand reicht.
Oder wenn man verseuchte Gegenstände anfasst, wie Türklinken oder Telefonhörer. Auch hier können Erreger, wie zum Beispiel Meningo- und Pneumokokken-Bakterien, haften bleiben und dann auf die nächste Person übertragen werden.
Mumps
Krankheitserreger
Mumps ist ein Virustyp, der zur gleichen Familie wie der Masernvirus gehört, allerdings weniger ansteckend ist. Mumpsviren werden von Mensch zu Mensch übertragen und er kommt auch nur beim Menschen vor. Es gibt verschiedene Subtypen des Virus, die aber alle die gleiche Krankheit auslösen. Die Krankheit kann zu Hirnhautentzündung oder bei Jungen auch zu einer Hodenentzündung – mit möglicher Unfruchtbarkeit in der Folge – führen.
Quelle:
Robert Koch Institut, Mumps – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Verbreitung und Häufigkeit
Mumpserkrankungen gibt es überall auf der Welt und sie treten auch das ganze Jahr über auf. Eine Häufung der Fälle kann im Winter und Frühjahr beobachtet werden.
Quelle:
Robert Koch Institut, Mumps – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Pertussis
Krankheitserreger
Keuchhusten ist eine Infektion der Atemwege, die durch Gifte ausgelöst werden, die ein Bakterium (Bordetella pertussis) bildet. Diese Gifte schädigen die Schleimhäute in Nase und Rachen sowie der Luftröhre und der Lunge. Dadurch kann es zu krampfartigen Hustenanfällen kommen. Gleichzeitig schwächen die Gifte auch das Immunsystem, wodurch es sich nicht mehr gegen die Bakterien wehren kann.
Quelle:
Robert Koch Institut, Keuchhusten (Pertussis) – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Verbreitung und Häufigkeit
Auch Keuchhustenerreger treten weltweit auf. In Deutschland sind die Fallzahlen gering, allerdings gab es aufgrund fehlender Auffrischungsimpfungen zuletzt viele Fälle im Jugendlichen- und Erwachsenenalter. Obwohl eine Keuchhustenerkrankung das ganze Jahr über auftreten kann, gibt es im Herbst und Winter eine Häufung der Erkrankungen.
Quellen:
Kinder- & Jugendärzte im Netz, Was ist Keuchhusten (Pertussis)? (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Robert Koch Institut, Keuchhusten (Pertussis) – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Pneumokokken
Krankheitserreger
Die Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae) zählen zu den Bakterien. Insgesamt gibt es über 90 verschiedene Pneumokokkentypen. Aber nur wenige dieser Erregertypen sind für einen Großteil der schweren Krankheitsverläufe verantwortlich. Eine dieser möglichen Krankheiten ist die Lungenentzündung. Die Bakterien werden durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen und greifen die Schleimhäute an.
Quelle:
BZgA, Pneumokokken-Impfung bei Kindern (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Robert Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin 36/2015, S. 377 (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Verbreitung und Häufigkeit
Pneumokokken kommen weltweit vor. Die Bakterien befinden sich im Nasen- und Rachenraum vieler Menschen, ohne dass diese daran erkranken. Insbesondere zum Beispiel bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem können sie aber schwerwiegende Folgen haben. In Deutschland sterben jährlich rund 5.000 Menschen an den Folgen einer Pneumokokkenerkrankung.
Quellen:
Deutsches Grünes Kreuz e.V., Pneumokokken-Infektion – Gefahr für jung und alt (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Deutsches Grünes Kreuz e.V., Pneumokokken-Infektion – Krankheitsbild (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Polio
Krankheitserreger
Die Poliomyelitis-Viren 1–3 können die sogenannte „Kinderlähmung“ auslösen. Auch können sie nur von Mensch zu Mensch übertragen werden. Dies geschieht meist über Schmierinfektion. Die Viren befinden sich im Magen-Darm-Trakt, wo sie sich auch weiter vermehren. In schlimmen Fällen können die Polioviren zu Lähmungen von Armen, Beinen und sogar der Atemmuskulatur führen.
Quelle:
Robert Koch Institut, Poliomyelitis – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Verbreitung und Häufigkeit
Polioviren sind weltweit vertreten, allerdings konnte durch weitläufige Impfkampagnen die Verbreitung eingedämmt werden. Mittlerweile leben 80 Prozent der Weltbevölkerung in poliofreien Gebieten. In Deutschland gab es die letzte Polioerkrankung durch Wildviren im Jahr 1990. In anderen Teilen der Welt kommt das Virus jedoch noch vor, wie zum Beispiel in Russland oder Pakistan.
Quelle:
Robert Koch Institut, Poliomyelitis – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Rotavirus
Krankheitserreger
Dieser Virustyp hat seinen Namen vom lateinischen Namen für Rad. Dafür verantwortlich ist seine radähnliche Struktur. Diese Viren sind sehr ansteckend und widerstandsfähig. So können sie wochenlang auf Händen, in verseuchtem Wasser oder auf harten Oberflächen überleben. Eine Ansteckung mit Rotaviren kann zu Durchfallerkrankungen führen.
Quelle:
Robert Koch Institut, Rotaviren-Gastroenteritis – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Verbreitung und Häufigkeit
Rotaviren sind weltweit verbreitet und die häufigste Ursache von viralen Darminfektionen bei Kindern. Aber auch Erwachsene können sich mit Rotaviren infizieren. In Deutschland müssen etwa 20.000 Kinder jährlich wegen Rotaviren im Krankenhaus behandelt werden. In Entwicklungsländern sind Rotaviren für hohe Kindersterblichkeitszahlen verantwortlich. In den Monaten Februar bis April wird eine Häufung der Erkrankungen beobachtet.
Quellen:
Robert Koch Institut, Rotaviren-Gastroenteritis – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Deutsches Grünes Kreuz e.V., Rotavirus-Erkrankungen – Fragen und Antworten (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Röteln
Krankheitserreger
Eine Rötelnerkrankung wird durch Viren ausgelöst. Auch die Röteln können nur von Mensch zu Mensch übertragen werden. Dies geschieht über die sogenannte Tröpfcheninfektion. Der Virus gilt als hochansteckend. Die Krankheit kann sich durch rote Hautflecken, aber auch durch Fieber und ein Anschwellen der Lymphknoten auszeichnen. Zudem kann sie zu der sogenannten Rötelnembryopathie führen, einer vorgeburtlichen Schädigung des Kindes, die durch eine Rötelnerkrankung der Mutter ausgelöst wird.
Quelle:
Robert Koch Institut, Röteln – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Verbreitung und Häufigkeit
Die Rötelnviren treten weltweit auf. In Deutschland ist noch keine ausreichende Impfquote erreicht, um die Erkrankung komplett zu verhindern.
Quelle:
Robert Koch Institut, Röteln – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Tetanus
Krankheitserreger
Tetanusbakterien (Clostridium tetani) bilden ein Gift, welches Wundstarrkrampf auslösen kann. Die Bakterien können überall vorkommen, also auch im Staub und in der Erde. Wenn sie über eine Wunde in den Körper eintreten, kann es zur Infektion kommen. Durch das Gift werden Nervenzellen angegriffen und Muskelkrämpfe ausgelöst.
Quelle:
Robert Koch Institut, Tetanus – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Verbreitung und Häufigkeit
Tetanusbakterien sind in Staub, Schmutz, Erde oder in Fäkalien aufzufinden – ihnen aus dem Weg zu gehen, ist so gut wie unmöglich. Sie treten weltweit auf. Dank einer guten Impfrate gibt es in Deutschland niedrige Fallzahlen. Aufgrund der schlechten hygienischen Verhältnisse erkranken in Entwicklungsländern mehr Menschen an Tetanus.
Quelle:
Robert Koch Institut, Tetanus – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Varizellen
Krankheitserreger
Varizellen (Varicella-zoster-Virus) sind eine Art der Herpesviren. Sie können Windpocken oder bei Erwachsenen auch die Gürtelrose verursachen. Durch Tröpfcheninfektion werden die Viren von Mensch zu Mensch übertragen. Bekannt ist der für Windpocken typische Hautausschlag, aber auch Hirn- oder Lungenentzündungen können in der Folge auftreten.
Quelle:
Robert Koch Institut, Windpocken (Varizellen), Gürtelrose (Herpes zoster) – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)
Verbreitung und Häufigkeit
Varizellen kommen weltweit vor und haben eine saisonale Häufung im Winter und Frühjahr. Vor allem Kinder waren betroffen. Doch dank der Impfung konnten die Erkrankungszahlen sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern verringert werden.
Quelle:
Robert Koch Institut, Windpocken (Varizellen), Gürtelrose (Herpes zoster) – RKI-Ratgeber (letzter Zugriff am: 19.04.2023)