Gürtelrose-Impfung für Senioren | Wir fürs Impfen

Herpes-Zoster-Impfung: Ältere Menschen sollen vor Gürtelrose geschützt werden

Seit Dezember 2018 wird die Herpes-Zoster-Impfung von der STIKO empfohlen. Doch für wen gilt diese Empfehlung und wer übernimmt die Kosten dafür?

Herpes Zoster – was ist das eigentlich?

Herpes Zoster, auch unter der Bezeichnung Gürtelrose bekannt, ist eine Viruserkrankung, die sich meist durch einen schmerzhaften Ausschlag auszeichnet. Doch selbst nachdem dieser abgeklungen ist, können Entzündungen an den Nerven andauern.1 Herpes-Zoster-Viren sind nicht das Gleiche wie die Herpes-simplex-Viren (Gesichtsherpes). Zwar gehören beide zur Gruppe der Herpes-Viren, können jedoch unterschiedliche Erkrankungen auslösen.

Wer kann an Herpes Zoster erkranken?

Herpes Zoster wird durch Viren hervorgerufen, die sich nach einer Windpockenerkrankung im Körper befinden und Jahre später aktiv werden können.1 Das heißt, jeder, der bereits einmal an Windpocken erkrankt war, trägt die Viren in seinem Körper – so kann die Krankheit jederzeit ausbrechen.2 Dies ist vor allem bei einem geschwächten Immunsystem der Fall. Da die Immunabwehr mit dem Alter nachlässt, sind häufig auch Menschen in einem höheren Alter betroffen.

Die Flüssigkeit der Herpes Zoster-Bläschen ist ansteckend. Eine Infektion ist möglich, wenn Menschen, die keine Windpocken hatten und nicht dagegen geimpft sind, in Berührung mit dem Bläscheninhalt des Ausschlags kommen. Zum Beispiel, wenn die Bläschen aufgekratzt werden oder aufplatzen. Bei einer Infektion kommt es zunächst zu einer Windpockenerkrankung und erst in weiterer Folge kann dadurch Herpes Zoster ausgelöst werden. Um das Erkrankungsrisiko anderer Personen zu verringern, sollten die Bläschen deshalb abgedeckt werden.1, 3

Gegen Gürtelrose impfen – die STIKO-Impfempfehlung

Seit Ende des Jahres 2018 gibt es nun von der Ständigen Impfkommission (STIKO) eine Empfehlung zur Impfung gegen Gürtelrose.4 Sie richtet sich an folgende Personen:

  • alle ab 60 Jahren
  • alle ab 50 Jahren, die bestimmte Grunderkrankungen haben oder unter einer Immunschwäche leiden.4 Denn bei Personen mit Immundefekten bzw. Immunsuppression sind bestimmte Indikationsimpfungen von der STIKO empfohlen.

Manche Menschen glauben, dass man nach einer durchgemachten Gürtelrose nicht mehr daran erkranken kann. Das ist ein Irrtum! Eine mehrfache Erkrankung ist durchaus möglich. Daher ist die Impfung auch empfohlen, wenn jemand bereits eine Gürtelrose durchlaufen hat. Bei bestehender Gürtelrose sollte diese aber erst abklingen, bevor man die Impfung vornehmen lässt.1

Hintergrundinformationen zur Impfempfehlung

Die Wahrscheinlichkeit, an Gürtelrose zu erkranken, steigt mit dem Alter. Die Impfempfehlung der STIKO zielt deshalb darauf ab, Gürtelrose bei älteren Menschen zu vermeiden. Die Impfung ist in der Regel gut verträglich und verringert das zunehmende Risiko von schweren Krankheitsverläufen. Es hat sich gezeigt, dass die Impfung das Auftreten von Herpes Zoster bei Personen ab 50 Jahren effektiv verhindert.1,4 Und auch bei Menschen mit Grunderkrankung oder Immunschwäche zeigen sich diese positiven Effekte.4

Wie sieht das Impfschema bei Herpes Zoster aus?

Um Gürtelrose im Alter zu verhindern, sollten sich die betroffenen Personen in einem Zeitraum von 2 bis maximal 6 Monaten zweimal gegen Gürtelrose impfen lassen.4 Zu beachten: Die STIKO empfiehlt nur die Impfung mit dem Totimpfstoff, nicht aber mit dem Lebendimpfstoff.4

Ist die Impfung gegen Gürtelrose eine Kassenleistung?

Für die betroffenen Personengruppen ist die Herpes-Zoster-Impfung eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Das heißt, die Kosten für die Impfung müssen nicht selbst getragen werden, da diese von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet werden.5

Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt kann Ihnen eine individuelle Beratung geben, ob Sie die Impfung durchführen lassen sollten. Gerade bei Personen mit Immunschwäche oder Grunderkrankung sollte die individuelle Situation beachtet werden.

Machen Sie den Schnellcheck, ob für Sie die Gürtelrose-Impfung von der STIKO empfohlen wird:

✓ Personen ab 60 Jahren
✓ Personen ab 50 Jahren mit bspw.

  • angeborener oder erworbener Immundefizienz oder Immunsuppression
  • HIV-Infektion
  • rheumatoider Arthritis
  • systemischem Lupus erythematodes
  • chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
  • chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen oder Asthma bronchiale
  • chronischer Niereninsuffizienz
  • Diabetes mellitus

Quellen:

1 Impfen-info.de, Gürtelrose-Impfung bei Erwachsenen (letzter Zugriff am 19.04.2023)
2 Robert Koch-Institut, Gürtelrose (Herpes Zoster): Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Erkrankung und Impfung (letzter Zugriff am 19.04.2023)

3 Medical Tribune, Herpes-Zoster-Infektion (letzter Zugriff am 19.04.2023)
4 Robert Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin 50/18 (letzter Zugriff am 19.04.2023)
5 Ärzteblatt.de, Impfung gegen Herpes Zoster wird Kassenleistung (letzter Zugriff am 19.04.2023)